Kleine Rassekunde

Der Beginn:

In den Anfängen (1963) wurde eine asiatische Leopardkätzin ( Felis bengalensis) mit einem schwarzen Hauskater verpaart. Die Genetikerin Jean Sudgen wollte die Geschmeidigkeit der Wildkatze und deren unvergleichlich schöne Fellfärbung mit dem charmanten und freundlichen Wesen der Hauskatze vereinen. Gleichzeitig gab es ein Zuchtprogramm gleicher Rassen zur Erforschung von Leukose. Aus acht weiblichen Hybriden dieses Forschungsprogramms, die Jean Sudgen überlassen wurden für ihr Zuchtprogramm, und weiteren Rückverpaarungen entstand die wunderbare Rasse der Bengalen.

 

Heute:

Die Bengalkatze wird heute nur noch reinerbig verpaart. Der Genpool ist mittlerweile sehr groß und weit linig, dass es nicht mehr zwingend notwendig ist in der Zucht auf fremde Rassen zurückzu- greifen. Allerdings sind in den Anfängen der Bengalzucht verschiedene Katzenrassen gezielt eingekreuzt worden. So kam eine schöne Vielfalt an Mustern und Farbschlägen zustande.

 

Die Cashmere Bengalen:

Das rezessive Gen für Semilanghaar wurde vermutlich durch Einkreuzungen von Abessiniern in die Bengalzucht eingebracht. Aus diesem Grund kam es auch immer wieder vor, dass in Nestern kurzhaariger Eltern doch mal ein langhaarigeres Kitten lag. Früher neigten Züchter dazu, diese unerwünschten Kitten als Liebhabertiere abzugeben. Heute wird die Zucht dieser wundervollen Halblanghaarvariante gezielt vorangetrieben. Allerdings gibt es nicht viele Züchter die sich hierauf einlassen. Diese Rasse ist noch nicht als eigenständige anerkannt, und somit liegt es an den weltweit sehr wenigen Züchtern und natürlich auch den dahinterstehenden Vereinen und Vereinigungen diese Rasse populär zu machen und für deren Rasseanerkennung Sorge zu tragen. Weitere Standards müssen für diese Rasse nicht mehr festgelegt werden. Sie sind durch die lange etablierte Rasse der Bengalen bereits deutlich beschrieben.

 

Die Cashmere als Familienkatze:

Die Cashmere hat ein unvergleichlich charmantes Wesen. Sie ist ein wenig ruhiger als ihre kurzhaarigen Verwandten, aber immer noch sehr aktiv und verspielt. Als „Couch-potato“ kann man sie wirklich nicht bezeichnen. Diese Katze findet es toll im Garten zu sein, genießt aber auch ebenso ihr sonniges Plätzchen auf dem Balkon, oder am Fenster. Sie liebt es zu spielen, einen Katzenkumpel zu haben ist für sie enorm wichtig. So hat sie einen zum Toben und um Pseudomäuse zu Jagen. Und das für lange Zeit! Ob Hauskatze oder eine andere Rassekatze ist egal, entscheidend ist, dass sie vom Charakter gut zusammenpassen. Die Cashmere ist eine Katze die keines besonderen Pflegeaufwandes bedarf. Sie hat keine Unterwolle und somit ist Bürsten keine lästige Pflicht, sondern ein absolutes Wellness-programm. Man gönnt sich ja sonst nichts. Wasser liebt sie über alles. Der Wasserhahn wird geöffnet und schon kann man planschen. Wassernäpfe sind dann auch eher da, um die Pfoten zu baden. Sie hat auch manches Mal den Schalk im Nacken. Die Cashmere ist eine intelligente Katze, die sich mit Leckerlies auch durchaus konditionieren lässt. Spazierengehen an der Leine? Warum nicht? Kinder? Hunde? Kann man mit spielen, und wenn sie mit der Katze klar kommen, dann kommt Katze auch mit ihnen klar.

 

Fellfarben und Zeichnungen, Augenfarben:

Fellfarben Black (brown) tabby Snow - unterteilt in Seal Sepia Tabby, Seal Mink Tabby und Seal Lynx Point Tabby Silber Blue (blau) Melanistic (schwarze Zeichnung, die nur im Sonnenlicht erkennbar ist – bei anderen Rassen als Geisterzeichnung bezeichnet) Charcoal (Kohle, rein schwarze Zeichnung auf grauem Untergrund) Langhaar - es gibt Bestrebungen, die langhaarige Variante der Bengalen -Cashmere Bengalen- anerkennen zu lassen. Einige unabhängige Vereine haben sie schon als neue Rasse anerkannt. In manchem wird sie auch als Pardino bezeichnet. Bei den Zeichnungen gibt es nur zwei Grundmuster: marbled und spotted. Marbled: Genetisch gesehen ist es von der Hauskatze bekannte gestromt (classic oder blotched). Marble wird rezessiv vererbt. Die Zeichnung sollte so wenig wie möglich an eine Hauskatze erinnern. Allerdings wird gerade bei den Bengalen in snow auch gezielt marbled gezüchtet. Tiere mit exquisiter Zeichnung sollen an die Maserung von Holz erinnern. Spotted - einfarbigen Tupfen Rosetted - zweifarbige Tupfen Eine Mackerelzeichnung ist für die Zucht nicht erwünscht, und kann auf Ausstellungen gar zur Disqualifikation führen. Augenfarben: Grün, blau, aquamarin, ambertöne - in Relation zur Fellfarbe stehend.

 

Rassestandard:

Körperbau: mittelgroß bis groß, schlank und muskulös

Kopf: keilförmig mit gerundeten Konturen, länger als breit, möglichst gerades Profil

Ohren: mittelgroß bis klein, weit auseinander stehend, abgerundet Augen: groß und oval, leicht schräg gestellt,

Bauch: hell, am besten weiß, mit dunklen Tupfen

Beine: mittellang, kräftig, Hinterbeine etwas höher als die Schultern, große und runde Pfoten, schwarze Fußballen

Schwanz: mittellang, schwarze Schwanzspitze

Fell: kurz, dicht, weich, Farben und Zeichnungen wie beschrieben

 

Rassestandard für die Cashmere Bengalen:

Wie oben beschrieben, allerdings soll das Körperfell deutlich länger sein, dennoch am Körper anliegen. Der Schwanz darf deutlich buschig sein. Eine Halskrause ist nicht erwünscht. Die Zeichnungen sollen deutlich zu erkennen sein.

 

Das Wesen:

Bengalen lieben ihren Menschen. Sie sind sehr intelligent und lassen sich auch gerne zum Spielen auffordern. Bis ins hohe Alter bleiben sie sehr aktiv und verspielt, und sollten deswegen auch ausgelastet werden. Sie ringen geradezu um Beschäftigung. Es ist sinnvoll sie deshalb nicht als Einzelkatze zu halten, da das Tier durchaus Verhaltensauffälligkeiten zeigen könnte. Die Bengalkatze kann auch viel erzählen und teilt sich dem Menschen durch verschiedenste Laute mit. Schnurren und fast schon aufdringliches Schmusen prägen ebenso ihren Charakter. Das Erbe ihrer wilden Vorfahren zeigt sich in ihrer enormen Sprungkraft und der Leidenschaft fürs Wasser.

 

Beschreibung von Snow:

Genetik: Die Farbgebung der Snow ( Seal) Varianten wird durch das Siamesen-Gen (cs,cs) und das Burmesen-Gen (cb,cb) und deren Kombination (cs,cb) bestimmt.

Seal lynx und seal sepia werden rezessiv, d.h. merkmalsunterlegen, zu Black tabby oder Silver vererbt. Aufgrund der Co-Dominanz des Siamesen- und Burmesen-Gens ist die dritte Färbung seal mink (cs, cb) möglich. Seal sepia Bengalen können keinen seal lynx Nachwuchs hervorbringen. Dies bleibt nur seal lynx und seal mink vorbehalten.

Seal lynx point (cs,cs): die Grundfarbe ist elfenbeinfarben mit goldbrauner bis rotbrauner Zeichnung. Zur Geburt sind Kitten meistens fast weiß. Die spätere Zeichnung ist zu diesem Zeitpunkt schemenhaft zu erkennen und dunkelt im Laufe der Zeit nach. Die Augen eines seal lynx Bengalen müssen blau sein.

Seal mink (cs,cb): Die Grundfarbe ist elfenbein-bis dezent hellbraun. Die Zeichnung ist deutlich erkennbar. Die Augenfarbe darf aquamarin, aber auch ein helles grün – amber-grün sein.

Seal sepia (cb,cb): Grundsätzlich ist hier die Farbgebung wie bei den seal mink Tieren. Allerdings können die Grundfarbe und Zeichnung auch sehr viel dunkler ausfallen. Die Färbung kann durchaus so dunkel sein, dass eine Unterscheidung zu einem Black tabby auf den ersten Blick sehr schwer fällt. Die Augenfarbe soll gold bzw. gold-grün sein.

 

Alle Snow-Varianten sollen deutliche Fellzeichnungen in marble, spotted oder rosetted zeigen.

 Letztes Update:       22. Sept. 2018

Geplante Ausstellungen:

06. + 07. Oktober 2018 PETSsTiermesse Paderborn

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